Anamorphose kommt aus dem altgriechischen Anamorphosis, was Transformation bedeutet. In der Kunst wird der Begriff seit der Renaissance verwendet, um Bilder zu beschreiben, die nur aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet werden können.
Mit der Erfindung der zentralen Perspektive in der Renaissance wurde die Technik der Bildgestaltung perfektioniert, die den Eindruck von Raumtiefe vermittelt. Diese Art von Bildaufbau gehört seitdem zum Standard der Bildkunst.
Kreative KünstlerInnen fühlen sich jedoch herausgefordert, Grenzen und Möglichkeiten der Zentralperspektive auszuschöpfen, in dem sie mit der anamorphotischen Verzerrung experimentierten. Der Regelbruch der Linearperspektive gibt KünstlerInnen die Gelegenheit, ihrem Werk eine weitere Bedeutungsebene zu verleihen oder eine Botschaft darin zu verstecken.